Studien zeigen: 42% der Nutzer starten ihre Recherche mittlerweile mit einem LLM, nicht mit Google. Wir zeigen Ihnen wie Ihre Kanzlei-Website auch bei ChatGPT, Perplexity und Co. gefunden wird.
Was bedeutet LLM-Optimierung für Rechtsanwälte?
Die Art, wie potenzielle Mandanten nach rechtlicher Beratung suchen, verändert sich grundlegend. Während früher fast alle Suchanfragen über Google liefen, nutzen heute immer mehr Menschen KI-Tools wie ChatGPT, Perplexity oder Gemini, um Antworten auf rechtliche Fragen zu finden.
LLM-Optimierung (Large Language Model Optimization) bedeutet für Anwaltskanzleien: Ihre Fachexpertise und Dienstleistungen müssen so aufbereitet werden, dass sie in KI-generierten Antworten sichtbar und zitierfähig sind. Denn wenn ein potenzieller Mandant fragt „Welcher Anwalt hilft bei Arbeitsrechtsproblemen in Wien?“, sollte Ihre Kanzlei in der Antwort erscheinen.
Warum ist das für Anwaltskanzleien besonders relevant?
Large Language Models (LLMs) wurden mit enormen Mengen an Textdaten trainiert – einschließlich Ihrer Kanzlei-Website. Der entscheidende Unterschied zu Suchmaschinen: LLMs crawlen Ihre Website nicht in Echtzeit, sondern haben sie bereits „gelesen“ und versuchen bei Anfragen, das Gelernte zu reproduzieren.
Wenn Ihre Kanzlei-Inhalte nicht strukturiert und verständlich aufbereitet sind, gehen Sie in der Informationsflut unter – und potenzielle Mandanten finden andere Anwälte.
Das neue Suchverhalten verstehen
Suchverhalten hat sich von simplen Keyword-Abfragen zu komplexen Gesprächen entwickelt:
- Früher: „Scheidungsanwalt Wien“
- Heute: „Mein Ehepartner möchte die Scheidung. Welche Rechte habe ich bezüglich des gemeinsamen Hauses und der Kinder? Welcher Anwalt kann mir dabei helfen?“
SEO vs. LLM-Optimierung: Ein Vergleich
Praktische LLM-Optimierungstechniken für Anwaltskanzleien
1. Höhere Qualitätsansprüche an Inhalte
LLMs bevorzugen klare, präzise Sprache. Vermeiden Sie Fachjargon ohne Erklärung.
Schlecht: „Unsere Kanzlei revolutioniert die Rechtsberatung durch innovative juristische Lösungsansätze.“
Besser: „Die Anwaltskanzlei Müller in Wien spezialisiert sich auf Arbeitsrecht und hilft Arbeitnehmern bei Kündigungen, Abfindungen und Mobbing-Fällen.“
2. Strukturierte, "chunk-basierte" Formatierung
Unterteilen Sie Inhalte in leicht verständliche Abschnitte:
- Klare H2- und H3-Überschriften („Was kostet eine Scheidung?“, „Ablauf einer Kündigung“)
- Aufzählungspunkte mit eigenständigem Wert
- Zusammenfassungen und Tabellen für schnelle Übersichten
3. Faktisch, transparent und autoritativ schreiben
Wie Google benötigen auch LLMs Vertrauen in Ihre Inhalte. Befolgen Sie die E-E-A-T-Prinzipien (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness):
- Autorenprofile einbinden: „RA Dr. Maria Müller, Fachanwältin für Arbeitsrecht mit 15 Jahren Erfahrung“
- Quellen nennen: „Laut aktueller Rechtsprechung des OGH (OGH 1.1.2024, 1 Ob 1/24)“
- Echte Erfahrungen teilen: „In meiner 15-jährigen Praxis als Arbeitsrechtsanwältin erlebe ich häufig…“
4. Für Zusammenfassungen optimieren
LLMs zitieren nicht ganze Blogposts, sondern nur Ausschnitte. Machen Sie diese Ausschnitte unwiderstehlich:
- Starke Einleitungssätze: Jeder Absatz beginnt mit dem Kernpunkt
- Front-Loading: Die wichtigsten Informationen an den Anfang
- Eigenständige Summary-Absätze, die häufig in KI-Antworten zitiert werden
Beispiel: „Bei einer einvernehmlichen Scheidung in Österreich betragen die Gerichtskosten etwa 300 Euro. Hinzu kommen Anwaltskosten zwischen 800-2.000 Euro pro Partner, abhängig vom Aufwand.“
5. Schema Markup verwenden
Strukturierte Daten helfen KI-Systemen, Ihre Inhalte zu verstehen:
- Article für Blog-Inhalte
- FAQPage für Fragen und Antworten
- LegalService für Anwaltsdienstleistungen
- Person für Anwaltsprofile
- LocalBusiness für Kanzlei-Informationen
Bonus-Strategien für maximale Sichtbarkeit
1. Expliziter Kontext und klare Sprache
Menschen können Lücken füllen – LLMs nicht. Vermeiden Sie vage Begriffe:
Schlecht: „Unser Tool hilft dabei“ Besser: „Die Rechtsberatungs-Software von Kanzlei Müller hilft Mandanten bei der Dokumentenvorbereitung“
2. FAQ-Bereiche strategisch nutzen
LLMs lieben FAQs, weil sie direkt, vorhersagbar und leicht zitierbar sind:
- „Was kostet eine Scheidung in Österreich?“
- „Wie lange dauert ein Arbeitsgerichtsverfahren?“
- „Wann brauche ich einen Fachanwalt für Strafrecht?“
Tipp: Verwenden Sie H2/H3-Tags für FAQ-Fragen, damit LLMs sie besser erfassen können.
3. Aktualitätssignale einbauen
LLMs bevorzugen aktuelle Inhalte. Stellen Sie sicher, dass Ihre Seiten enthalten:
- „Zuletzt aktualisiert“-Zeitstempel
- Regelmäßige Überprüfungen auf Richtigkeit (besonders wichtig bei Rechtsänderungen!)
- Änderungsvermerke bei Gesetzesnovellen
4. Autorensichtbarkeit und Glaubwürdigkeit
Wer Ihre Inhalte geschrieben hat, ist genauso wichtig wie der Inhalt selbst:
- Detaillierte Anwaltsprofile mit Qualifikationen und Spezialisierungen
- Person Schema zur formellen Verknüpfung
- Relevante Erfahrungen einweben: „Als Fachanwalt für Familienrecht mit 20 Jahren Erfahrung…“
5. Interne Verlinkung strategisch einsetzen
Verlinken Sie verwandte Rechtsbereiche und bauen Sie Themencluster auf:
- Von „Scheidung“ zu „Unterhalt“, „Obsorge“, „Vermögensaufteilung“
- Von „Kündigung“ zu „Abfindung“, „Kündigungsschutz“, „Arbeitszeugnis“
- Beschreibende Anchor-Texte: „Lesen Sie unseren vollständigen Leitfaden zum Arbeitsrecht“
Die llms.txt-Datei: Kontrolle über KI-Zugriff
Eine der neuesten Entwicklungen ist die llms.txt-Datei – vergleichbar mit robots.txt, aber für KI-Tools. Mit dieser Datei können Sie:
- Definieren, wie Ihre Inhalte verwendet oder zusammengefasst werden dürfen
- Klare Erwartungen bezüglich Attribution und Lizenzierung setzen
- Ihre wichtigsten Inhalte für KI-Tools hervorheben
Beispiel für Anwaltskanzleien:
# llms.txt für Anwaltskanzlei Müller
# Spezialisierung: Arbeitsrecht, Familienrecht, Strafrecht
Wichtige Seiten:
/arbeitsrecht-kuendigung
/scheidung-wien-kosten
/strafverteidigung-wien
Autorität:
Dr. Maria Müller – Fachanwältin für Arbeitsrecht seit 2009
Mag. Peter Schmidt – Spezialist für Familienrecht seit 2015
Kontakt:
office@kanzlei-mueller.at
+43 1 123 45 67
Häufige Fehler vermeiden
- Wie ein Roboter schreiben oder KI-generierte Texte unredigiert verwenden
- Inhalte jahrelang unverändert lassen (besonders problematisch bei Rechtsänderungen!)
- Artikel ohne Autoreninformationen veröffentlichen
- Vage Überschriften wie „Mehr lesen“ oder „Dieser Artikel“
- Interne Verlinkung vernachlässigen
Praktische Umsetzung für Ihre Kanzlei
Sofort umsetzbar:
- Bestehende FAQ-Seiten überarbeiten mit konkreten Rechtsfragen
- Anwaltsprofile erweitern um Qualifikationen und Erfahrungen
- „Zuletzt aktualisiert“-Daten zu allen Artikeln hinzufügen
- Klare Überschriften formulieren: „Kosten einer Scheidung in Wien“ statt „Unsere Preise“
Mittelfristig:
- Content-Audit durchführen: Welche Inhalte sind veraltet oder zu vage?
- Schema Markup implementieren für Kanzlei-Informationen und Rechtsdienstleistungen
- Interne Verlinkungsstruktur optimieren zwischen verwandten Rechtsbereichen
- llms.txt-Datei erstellen (mit Tools wie Yoast SEO Premium möglich)
Fazit: Die Zukunft der Mandantenakquise
Die Suche beschränkt sich nicht mehr nur auf Suchmaschinen-Ergebnisseiten. Potenzielle Mandanten erwarten Antworten in KI-generierten Zusammenfassungen, Chats und Sprachassistenten.
Kernstrategie:
- Schreiben Sie klar und kontextuell
- Strukturieren Sie für Menschen UND Maschinen
- Belegen Sie Ihre Expertise und zeigen Sie Ihre Anwälte
- Nutzen Sie Tools für Schema Markup und llms.txt
Denn: die Investition in qualitativ hochwertige, strukturierte Rechtsinhalte zahlt sich doppelt aus: Sowohl bei traditionellen Suchmaschinen als auch bei der neuen Generation KI-basierter Suche.